Historisches Kairo
Das Historische Kairo, auch bezeichnet als Islamisches Kairo ist der historische Stadtkern des modernen Kairo und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es wurde 1979 unter Schutz gestellt als eine der ältesten islamischen Städte der Welt, mit berühmten Moscheen, Medressen, Hamams und Brunnen. Damit sollte nicht nur Kairos Bedeutung als islamische Metropole gewürdigt werden, sondern auch sein Beispielcharakter für das städtische Leben überhaupt. Im 10. Jahrhundert gegründet, erreichte das historische Kairo seine Blütezeit im 14. Jahrhundert.
Die Stadt Kairo, zwischen einem Nebenarm des Nil im Westen und dem Berg Mukattam im Osten gelegen, konnte lange Zeit nur nach Norden und nach Süden erweitert werden, so dass sich die historische Bebauung als ein langgestreckter Streifen zwischen den beiden nord-südlich verlaufenden Straßen Port Said Street und Salah Salim Highway befindet.
Die Altstadt von Kairo gilt als die weltweit größte mittelalterliche Stadt, in der traditionelle Lebensformen noch Teil des Alltags sind. Die in diesem Teil der Stadt liegende Zitadelle stammt aus dem Jahr 1176 und beansprucht für sich den östlichen Teil Kairos.
Auch die drei, bis heute erhaltenen Stadttore, von denen es zuvor insgesamt acht gegeben hat, zeigen, dass Ägyptens Hauptstadt ein gut befestigter und bewachter Ort gewesen sein muss. Alle übrig gebliebenen Stadttore haben eigene Namen und werden Bab Zeuela, Bab an Nasr und Bab al-Faotouh genannt. Von Ihren Mauern aus hat man bei klarem Wetter einen ausgezeichneten Blick auf die Pyramiden in Gizeh. Sie wird bis zum heutigen Tag für militärische Zwecke genutzt, kann aber seit etwa zwanzig Jahren von der Öffentlichkeit besichtigt werden.
Architektonische Merkmale von mittelalterlichen sind steinerne Mauern mit hochgelegenen Fenstern im Erdgeschoss und Vorkragen des oberen Stockwerks um etwa einen Meter in den Hofraum. Die traditionellen Kairener Häuser hatten (und haben) große Öffnungen nach außen, aber diese wurden immer möglichst hoch oben angebracht – wie ein Beobachter des 19. Jahrhunderts bemerkte, höher, als ein Reiter auf einem Pferd einsehen konnte.
Wegen der Feuergefahr war die maximale Höhe der Häuser auf drei oder vier Stockwerke beschränkt.
Nachdem Ägypten unabhängig geworden war, verließen viele Ausländer Kairo, und die wohlhabenderen Familien zogen aus den mittelalterlichen Stadtvierteln in die Unterstadt.
Bei der Unterschutzstellung des historischen Kairo 1979 war es versäumt worden, die genauen Grenzen des Weltkulturerbes festzulegen. In den dreißig Jahren, die darauf folgten, wurden keine konkreten Maßnahmen zur Erhaltung der Altstadt ergriffen.
Einen besonderen Reiz auf Ägyptens Touristen üben die Märkte, die sogenannten Sugs aus, die mit orientalischen Waren beladen täglich viele Besucher anlocken und manchen von ihnen dazu bringen von den angebotenen Gewürzen, Metallwaren und anderen Dingen allzu viel als Souvenir nach Hause zu tragen. Nicht immer kann man sich auf die Echtheit der Warenangebote verlassen.
Im Koptischen Museum finden Touristen eine große Sammlung vielerlei Exponate auch aus der Grabkammer des großen Königs Tutanchamun und anderen Gegenständen aus den Zeiten der Pharaonen Ägyptens.
Auch die Alabastermoschee mit ihrer vergoldeten Kuppel mit einer lichten Höhe von 52 m ist absolut sehenswert. In ihren Ecken befinden sich vier kleiner angelegte Kuppeln und die Seiten sind jeweils durch Halbkuppeln überspannt. Die Innenräume der Moschee sind mit dicken Teppichen ausgelegt.
Zwei Minarette flankieren den Gebäudekomplex und ein im Jahr 1672 ersetztes Mausoleum, das dem Erbauer als Grabstätte dient.
In Kairos Altstadt warten überall unvergessliche Eindrücke auf dich. Hier findest du viele bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Al-Azhar-Moschee und die Ibn-Tulun-Moschee. Wegen seiner vielen Moscheen ist Kairo auch bekannt als die „Stadt der 1.000 Minarette“. In der gesamten Altstadt schlenderst du nicht nur an etwa 600 historischen Gebäuden vorbei, sondern auch an den drei uralten, massiven Stadttoren Bab al-Futuḥ, Bab an-Nasr und Bab Zuweila.
Dabei erhältst du einen nachhaltigen Eindruck von der alten islamischen Architektur. Typische Elemente sind Spitzbögen, Muqarnas (Stalaktitengewölbe) sowie Kuppeln, die mit Mosaiken und geometrischen Mustern verziert sind.
Außerdem lohnt sich eine Besichtigung der historischen Stadtmauer. In der sogenannte „Islamische Altstadt“ findest du in den engen, verwinkelten Gassen authentisches orientalisches Flair, das sich durch bunte Farben, lebhafte Basare, einzigartige Handwerkskunst und viele alte Gebäude mit traditioneller Architektur ins Gedächtnis brennt.
Die beste Reisezeit für Ägypten und Kairos Sehenswürdigkeiten liegt zwischen Oktober und Mai – also nach den heißen Sommermonaten.