Europäer und Ägypter

 

Ägypten ist definitiv ein sehr vielseitiges Land.

So nervig und anstrengend ist es, dort als Tourist unterwegs zu sein. Grundsätzlich ist hier einiges anders als in Europa. Und die meisten Urlauber aus aller Welt kommen über dem Luftweg nach Ägypten / Hurghada mit dem Flugzeug.

Schicksal der Touristen und derjenigen, die von ihnen leben.

Viele Gebäude und Straßen sind kaputt, die Luft ist stickig und der Geräuschpegel hoch. Es wird durchgehend gehupt und überall liegt Müll, schließlich gibt es kaum Mülleimer. Gerade in ländlicheren Gebieten, aber auch in Städten wie Luxor ist das Stadtbild immer noch von Esel- Karren und Pferde- Kutschen geprägt. Alle paar Meter quatscht einen ein Straßenhändler an, der aggressiv seine Güter oder Dienste verkaufen will. Ein höfliches „No, thank you“ wird ignoriert und so zieht man als Tourist binnen weniger Sekunden zahlreiche laut werbende Verkäufer auf sich, die einen gerne auch mehrere hundert Meter verfolgen und minutenlang zutexten.

Dieser Eindruck wird natürlich durch die aktuelle Lage verschärft, denn seit der Revolution 2011 kommt nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Anzahl ausländischer Gäste nach Ägypten. Und auf die wenigen verbleibenden stürzen sich dann eben all die verzweifelten Menschen, die von dem Tourismus- Geschäft leben.

Eines muss man sich bewusst sein, wenn man in das Land der Pharaonen reist

  • Jeder Tourist wird hier als wandelndes Portemonnaie wahrgenommen. Es ist kaum möglich, ein Gespräch auf menschlicher Ebene zu führen und erst recht nicht, wenn nicht irgendein Geschäft im Spiel ist. Schon gar nicht kann man erwarten, dass Ägypter sich in die Lage eines Touristen hineinversetzen könnten, schließlich kommen die wenigsten im Laufe ihres Lebens in eben diese Situation.
  • Die Rate direkter Kriminalität wie beispielsweise Taschendiebstähle sind nicht höher als in europäischen Großstädten. Gerade spätabends und nachts sind die Straßen belebt, weshalb es kein Problem ist, auch noch zu später Stunde unterwegs zu sein. Zivilschutz Beamte und die Touristenpolizei sind ständig und überall anzutreffen wo Publikumsverkehr herrscht. Teils zivil gekleidet und auch in Uniform.
    Trotz allem haben wir uns selten unsicher gefühlt.
  • Ebenfalls sehr schade finden wir, dass die ganzen alten Bauwerke und Kulturgüter von sehr vielen Ägyptern absolut nicht wertgeschätzt werden. Die selbsternannten Aufpasser rauchen in den Tempelanlagen, klettern über Absperrungen, fassen mit Hieroglyphen versehende Wände an und dulden die gleichen Handlungen von Touristen, ja, fordern sie teilweise sogar richtig dazu auf, nur um sich ein paar Taler dazu zu verdienen.
  • Ein weiterer Unterschied zum Rest der Welt- Ägypter können (oder wollen?) sich nicht anstellen. Das haben wir noch nirgendwo anders so erlebt. Egal ob beim Bankautomat, Zug- oder Metroschalter, es wird sich permanent vorgedrängelt und wer nicht drängelt, wird einfach übergangen.
  • Auch verstehen die meisten Ägypter nicht, dass es sinnvoll ist, andere aus öffentlichen Verkehrsmitteln erst aussteigen zu lassen, bevor sie sich reindrängen können.