Handeln und Feilschen

 

Handeln ist im arabischen Raum ein muss. Es gibt kaum einen Basar bzw. ein Geschäft wo nicht gehandelt wird. Das passiert nicht nur unter den Einheimischen sondern vor allem mit Touristen, die das Handeln natürlich nicht gewohnt sind.

Gerade in den Touristenstädten nehmen die Läden die Fixpreise anbieten zu. Auch hier zieren immer mehr Scannerkassen die Ladentheken. Fast jede Supermarktkette, jede Apotheke, viele Schuh- oder Bekleidungsgeschäfte sind schon damit ausgerüstet. Handeln geht fast nur noch im Basar ("Souk") oder beim Einkaufen von Souvenirs.

Nicht zu verhandeln, ist ein absolutes No- Go.

Zigaretten

Immer wieder ein Ärgernis ist das Thema Zigaretten. Zigaretten sind zwar um einiges billiger als in der EU aber geschenkt bekommt man sie auch hier nicht. Für gängige Zigaretten (z.B. Marlboro oder LM) muss man schon zwischen 1,50 €und 2,50 € pro Packung in den Shops rechnen. Bei Straßenhändlern bekommt man diese weit billiger. Achtung--- Diese Zigaretten kommen illegal aus China, bestehen meist nicht aus Tabak sondern aus Mist und Kunststoffe, schmecken und riechen auch so.
Originale Zigaretten erkennt man am Aufdruck auf der Packung (das "abscheuliche und angeblich abschreckende Bildchen") und an der Banderole.

InfoBeim Kauf einer ganzen Stange Zigaretten schaut auch in die Stange. Es kommt öfter vor dass Außen die "abscheulichen Bilder" drauf sind und auf den einzelnen Packungen nicht. Die Ausrede des Verkäufers, z.B. "das machen wir absichtlich, damit sie die schrecklichen Fotos nicht angucken müssen", sind nur Vorwand.

Finger weg von diesen Zigaretten. Auch bei Aussagen wie "das sind Duty-Free Zigaretten, die haben das nicht", sollte man extrem vorsichtig sein.

Münzen

Die 2 Euro Münze und die 1 Pfund Münze sehen sich sehr ähnlich, sind bis auf einen Millimeter gleich groß und fast gleich schwer. Diese beiden Münzen sind so verwechselbar, dass sie sogar in Europa bei manchen Automaten und Banken als Euro angenommen werden. Da viele Gäste solche Euro Münzen als Trinkgeld geben, diese aber von Banken nicht getauscht werden, versuchen die Hotelangestellten diese bei anderen Gästen in Euro Scheine zu tauschen. So sprechen die armen Kerle dann alle möglichen Gäste an, Ihnen einen Stapel von zehn 2 Euromünzen in einen Schein zu tauschen. Dieses Ritual ging natürlich an den "Kleinkriminellen" nicht vorbei, sie machen jetzt dasselbe, aber nur halt außerhalb der Hotels. Wäre ja nicht illegal, aber meist sind zwischen dem ersten und letztem Euro Pfundmünzen dazwischen. Im spärlichen Licht der Straßenbeleuchtung fällt das erstmal nicht auf, erst später bemerkt man den Betrug. Man hat statt 20 Euro nur 4 Euro.

Wer in Hurghada immer den angegebenen Preis bezahlt ist selbst Schuld. Egal, wie viel man am Ende zahlt, es wird immer das Mehrfache des eigentlichen Preises sein, den Einheimische zahlen würden. In vielen Shops und auf Basaren lässt sich über den Kaufpreis der meisten Produkte feilschen. Auf diese Weise kann man so manches Schnäppchen machen – besonders wenn es um Souvenirs, Bekleidung, Taschen und Schuhe geht.
Ausgenommen sind Kaufhäuser, Supermärkte und Geschäfte mit festen Preis-Kennzeichnungen auf den Waren und Produkten.V iele Reisegäste, besonders aus den USA, Russland und Kanada, verzichten freiwillig aufs Handeln und zahlen gleich den genannten Preis, um sich den Sozialstress zu ersparen, den das laute Feilschen manchmal mit sich bringen kann. Doch wer sich darauf einlässt und ein bisschen Zeit mitbringt, kann zuweilen auch zum Tee eingeladen werden.

Wie funktioniert das Feilschen und Handeln

Der Händler hat seine Kunden stets im Blick und wird sich schon bald darauf nähern, um den Preis zu nennen. Falls nicht, fragt den Händler / Ladenbesitzer nach dem Preis.
Als Reaktion auf den genannten Preis, lächelt erst einmal freundlich. Der Händler wird in der Regel ebenfalls lächeln.
Nun beginnt Ihr zu handeln indem man freundlich einen Preis nennt. Dieser Beträgt etwa die ein Drittel des von Händler genannten Preises.
Der Händler wird lächeln und vielleicht auch erst einmal abwinken, dann aber wieder einen Preis nennen. Auch dieser Preis ist noch viel zu hoch.Daraufhin schaut euch die Ware nochmal genau an, um die Qualität zu prüfen und nennt dann einen neuen Preis, der zwischen dem ersten Angebot und dem letzten Angebot des Händlers liegt.
Indem man dies wiederholt, nähert man sich langsam aneinander an.
Der Händler wird an einem Punkt versuchen, mit dem Preis nicht noch weiter herunterzugehen. Dann könnt Ihr den Gegenstand wieder hinlegen und ein paar Schritte in Richtung Ausgang machen.Dann passieren zwei Dinge :-In der Regel wird der Händler dann noch einmal mit dem Preis herunter gehen. Tut er dies, könnt Ihr sicher sein, einen guten Preis für das Objekt erzielt zu haben und auf den Handel eingehen.
Falls der Händler nicht darauf eingeht, wisst Ihr dass hier kein günstigerer Preis zustande kommt und könnt entweder den Laden verlassen oder zum letzten genannten Preis des Händlers kaufen.Gratulation – In beiden Fällen habe Ihr einen guten Preis erzielt!

Tip

  • Was im Bazar gilt, gilt eigentlich in allen Lebensbereichen. Ausgenommen sind Kaufhäuser, Supermärkte und Geschäfte mit festen Preis-Kennzeichnungen auf den Waren und Produkten.
  • Die Verkäufer nennen anfangs immer einen sehr hohen Preis, den man nicht akzeptieren sollte. Vielmehr sollte man sich auf das Feilschen einlassen und versuchen, den für sich besten Preis zu bekommen. Wenn das nicht klappt, einfach im nächsten Geschäft noch einmal probieren.
  • Sehr viele Urlauber sind der Meinung, das Eingekaufte in Euro zahlen zu müssen und diskutieren wild, wenn sie dann die Ware zu einem teureren Preis kaufen. Die Landeswährung ist Ägyptische Pfund und man sollte auf jeden Fall immer welche bei sich haben.
  • In den Touristengebieten lassen sich viele Urlauber gern dazu überreden, in diverse Shops zu gehen. Sie werden auf ein Glas Tee eingeladen, in eine nette Unterhaltung verwickelt und dann lassen die Verkäufer einen nicht mehr gehen, bevor man etwas gekauft hat. Wenn man nichts kaufen möchte, einfach weitergehen.
  • Auf vielen Waren klebt auf der Unterseite ein Zettelchen oder Etikett mit einem Preis in Pfund, bis zu dem der Händler gehen darf. Ab diesem muss er den Besitzer anrufen. Wenn Ihr diese Hemmschwelle mit dem Handeln erreichen, darf man sich "Meisterhändler" nennen. Diese Preisetiketten sind auf arabisch, d.h. die arabischen Zahlen sollten man kennen was nicht allzu schwer ist.
  • Kauft Zigaretten nur in öffentlichen Shops und niemals bei Straßenhändlern.
  • Außerhalb des Hotels keine Münzrollen tauschen oder drum handeln. Wenn schon, jede Münze gut anschauen.
  • Um ein Gefühl für den Preis eines Gegenstandes zu bekommen, handelt ruhig erst einmal in mehreren Läden um einen Gegenstand.
  • Möchte man mehrere Artikel erwerben, handelt nicht für alle Artikel einzeln die Preise aus. Versucht vielmehr über einen Gesamtpreis zu verhandeln. So kann man nochmal einiges an Geld sparen.

Im Grunde ist feilschen und handeln kein Hexenwerk und es macht obendrein noch Spass. Kein Verkäufer reißt Euch den Kopf ab wenn Ihr nichts kauft obwohl manches handeln (Gespräche) nicht gerade lautlos stattfinden. Sollte auf der Stelle kein Verkauf stattfinden weiß dein Gegenüber das du in naher zukunft eher wieder kommst. Und dies stimm großteils auch.