Panzerbataillon 523

 

Mit der Aufstellung der Bundeswehr Mitte der 50er-Jahre wurde Lingen Standort einer großen Garnison.

1956 übernahm ein Vorkommando der neu gegründeten Bundeswehr die Kaserne in Reuschberge. Bald folgte ein Panzerspähbataillon.

Ab 1959 rücke das neu gebildete Panzerbataillon 333 der Panzerbrigade 33 in den Standort Lingen ein. Ausgerüstet wurde die Einheit mit über 50 amerikanischen Panzern vom Typ M48.

1961 wurde das Lingener Panzerbataillon dem Kommando der Nato unterstellt. Spektakulär war ab 1967 die Umrüstung auf den neuen deutschen Kampfpanzer Leopard I. Als örtliches Ausbildungsgelände diente der Lohner Sand.

Für große Gefechtsübungen musste das gesamte Bataillon jeweils auf den Truppenübungsplatz in Belsen-Hohne verlegt werden. Einmal erreichte man dieses Ziel im Panzermarsch über die Straßen quer durch Niedersachsen. Der Aufwand und die Straßenschäden waren enorm. Daher ging man rasch wieder zum Eisenbahntransport über.

Die Soldaten waren in Lingen gerne gesehen und gut integriert. Die Gelöbnisse der Rekruten fanden häufig auf dem Marktplatz statt.

Im Rahmen der Neugliederung des Heeres stellte die Bundeswehr 1981 das Panzerbataillon 333 als Teil des Feldheeres in Celle neu auf. Dorthin wurden auch die Leopard-Panzer verlegt.

In Lingen entstand ein neues Panzerbataillon 523, das als Teil des Territorialheeres der Heimatschutzbrigade 52 unterstand. Es umfasste eine Stabs- und vier Kampfkompanien.

Ausgerüstet wurde es mit einer weiterentwickelten Version des M48.
Weitere Einheiten der Bundeswehr in Lingen waren das Versorgungskommando 800, das Verteidigungskreiskommando 211, die Panzerpioniere, eine Instandsetzungseinheit, die Nachschubkompanie 330 sowie ein Feldjägerdienstkommando. Ein Teil dieser Einheiten war hervorgegangen aus dem 1959 in Lingen aufgestellten Versorgungsbataillon 336.

Das Versorgungskommando bildete damals das „Großkaufhaus“ der Bundeswehr mit über 150.000 Artikeln – vom Panzer bis zur Schraube. Hierfür wurde in Lingen ein eigenes Rechenzentrum betrieben, das die zahlreichen Depots und die Logistik verwaltete.

Nach der Wende 1989 wurden die militärischen Einheiten auch in Lingen sukzessive aufgelöst oder abgezogen.

2007 gab die Bundeswehr den Standort Lingen endgültig auf.